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Die verschiedenen Gesichter der Orgeln: 1610 contra 1977

Der 1976 rekonstruierte Renaissance-Prospekt der Seitenorgel aus dem Jahr 1610 fällt durch seine üppige Bemalung ins Auge: reiches Rankenwerk mit Engelsgestalten, musizierende Frauen mit farbenfrohen Trachten. Dies alles spiegelt ein Lebensgefühl wider, das - an der Schwelle zum Barock - Lebensfreude verheißt.




Vollkommen nüchtern dagegen nimmt sich der Prospekt der 1977 gebauten Hauptorgel auf der Westempore aus. Er fügt sich in der Farbgebung nahtlos in die bestimmende Raumfarbe, das Grau des Suevit der Säulen ein. Die weitgehend abstrakte, an Instrumente und musikali-sche bzw. akustische Symbolik erinnernde Bemalung von Hubert Distler, die vom Schiff aus nicht zu sehen ist, verwendet unauffällige erdfarbene Töne, gebrochenes Weiß. Der Prospekt lässt die Orgel schlank, ja fast unsichtbar erscheinen. „Nur kein Gefühl zeigen“ – ist das die Aussage der Orgel aus den 70er Jahren? Wenn ja, warum? Steckt die Angst davor, sich von Emotionen mitreißen zu lassen und dadurch ins Verderben zu rennen, noch zu sehr in den Gliedern der Zeitgenossen, oder betrachtete man Gott gar als etwas Abstraktes, nüchtern Konstruiertes?


 

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